Aussergewöhnliche Indikationen von Botulinumtoxin A nach rekonstruktiver und plastischer Chirurgie
Botulinumtoxin A wird hauptsächlich in der plastisch-ästhetischen Chirurgie und in der ästhetischen Dermatologie zur Faltenbehandlung eingesetzt. Es konnte an 2 bei Fallbeispielen darauf hingewiesen werden, dass Botulinumtoxin A auch nach rekonstruktiven Operationen zur Symmetrieherstellung mit Fillern kombiniert und bei persistierenden schmerzhaften hypertrophen Narben nach Facelift Operationen als effektive Therapieform eingesetzt werden kann. Individuelle Behandlungsschemata mit Botulinumtoxin A sind der Schlüssel für ein postoperatives zufriedenstellendes ästhetisches Resultat. Die Anforderungen an den plastischen Chirurgen sind nach erfolgreicher Tumorsanierung häufig noch nicht beendet. Lappenplastiken in der Gesichtsregion reichen von dicken Auftragen an den Lappen und entstellenden Narben im Hebestellen Bereich bis zu Asymmetrien mit Hyperaktivität von Muskulatur und können nach Tumor Sanierung das Erscheinungsbild der betroffenen verändern, dies stigmatisiert erheblich. So z.B. störende Behaarung im Transplantat (z. B. Nasenspitze) oder im Lappen diese sind gut zugänglich für eine Laserepilation. Der operativen Narbenkorrektur sind Grenzen gesetzt. Keloide können mittels intraläsionaler Steroid-Injektion und die hypertrophen Narben auch mittels Fraxel-Laser behandelt werden. Bei schmerzhaften hypertrophen Narben kann sogar eine Kombinationstherapie mittels fraktioniertem Laser und dem «off-label-use»- Einsatz von Botulinumtoxin A- Injektionen in Einzelfällen ein interessantes Behandlungsziel sein. In einigen kleinen Studien zeigt sich ein positiver Einfluss von Botulinumtoxin A auf schmerzhafte Keloide und hypertrophe Narben. Bei dehiszenten Narben oder schüsselförmige Varizellen-Narben kann der Fraxel-Laser eingesetzt werden und nach Laserabschluss die Kombination intradermaler Hyaluronsäure Gel –Depots. So können Texturveränderungen der Haut, Unebenheiten und Niveaudifferenz der Transplantate und Narbenunregelmässigkeiten behoben werden. Auch «off-label-use»- Indikationen von Botulinumtoxin A, die sich manchmal als unersetzlich herausstellen, sollten daher klinischen Studien zugänglich gemacht werden. Zukünftiges Ziel sollte sein, die unersetzlichen Wirkmechanismen noch genauer zu charakterisieren. Dies ermöglicht es, kasuistische erhobene Erfahrungswerte in einen grösseren Zusammenhang zu stellen und so entsprechende Guidelines zu erarbeiten, damit Botulinumtoxin A auch hier den interdisziplinären Anwendern mit entsprechender Sicherheit und geprüfter Wirksamkeit zur Verfügung steht.